Simon Leinmann (1904-1990) war ein neuapostolischer Christ jüdischer Herkunft. 1926 hatte er
sich schließlich in Berlin niedergelassen. Er arbeitete heiratete gewann einen Freundeskreis
engagierte sich in seiner Kirchengemeinde. Doch 1938 wurde er als "Ostjude" nach Polen
deportiert. Er verlor alles: seine Frau seine Heimat seine Freunde seine Kirchengemeinde.
Wie brüchiges Gemäuer brach Leinmanns Sehnsuchtsraum zusammen. Nach dem Kriegsausbruch 1939
geriet er wegen seiner jüdischen Herkunft in einen menschenverachtenden Gewaltraum. Dass er die
Shoa schwer gezeichnet überlebte grenzt an ein Wunder. Sein Leben war gekennzeichnet von
Brüchen traumatischen Erfahrungen Verletzungen wechselnden Identitäten. Karl-Peter Krauss
bietet Einblicke in ein fragmentiertes Leben.