Anerkannter Rechtsanwalt Max Friedlaender (1873 1956) gehörte vor der »Machtergreifung« zu den
bekanntesten Rechtsanwälten im Deutschen Reich. Vor allem in Fachkreisen hatte er sich durch
seine Vorträge und zahlreichen Publikationen schwerpunktmäßig im Anwaltsrecht einen
hervorragenden Ruf erworben. Manche seiner Überlegungen sind auch heute noch irritierend
aktuell. Vom Experten für anwaltliches Standesrecht zum Leben im Exil In seinen
Lebenserinnerungen zieht er Bilanz berichtet von seiner Familie und ihrem Verhältnis zum
Judentum schildert die (noch im 19. Jahrhundert absolvierte) schulische sowie juristische
Ausbildung und beschreibt schließlich die erfolgreiche Karriere als Anwalt in München und als
überregional bekannter Experte für anwaltliches Standesrecht. Sie dauerte mehr als 30 Jahre und
endete erst 1933 mit dem Beginn der staatlich sanktionierten Diskriminierung und
gesellschaftlichen Ächtung deren Ursachen und Triebfedern er klarsichtig analysiert. Was
folgte waren die Flucht aus Deutschland in letzter Sekunde und ein Leben ohne den geliebten
Beruf im englischen Exil. In seine Heimat ist Friedlaender nie zurückgekehrt.
Lebenserinnerungen im geschichtlichen Kontext Zahlreiche Anmerkungen und ein umfangreicher
biografischer Anhang verfasst von dem Rechtsanwalt Tillmann Krach und dem Historiker Reinhard
Weber ermöglichen es dem heutigen Leser das Erzählte einzuordnen. Ein Buch das sich nicht
nur an Juristen richtet sondern an alle die eine in vielerlei Hinsicht hoch spannende Phase
deutscher Geschichte hautnah (mit-)erleben wollen. Freude über ein besonderes Buchprojekt
Herausgeber und Präsident des Bayerischen Anwaltverbands Michael Dudek und Lektorin Stefanie
Assmann bei der Präsentation des Buchs über die Lebenserinnerungen von Max Friedlaender am
Stand des Richard Boorberg Verlags auf dem Deutschen Anwaltstag 2019 in Leipzig.