Die Wuppertaler Studienbibel geht von der Voraussetzung aus dass die Bibel Gottes Wort ist.
Zugleich ist sie von Menschen niedergeschrieben und überliefert worden. Das heißt die
Auslegung muss dem Doppelcharakter der Heiligen Schrift gerecht werden: Die Bibel ist die von
Gottes Geist gewirkte und seit ihrer Entstehung von ihm begleitete und bewahrte Urkunde seines
Redens und Handelns. Zugleich ist sie die von Menschen an konkretem geschichtlichen Ort
verfasste Schrift die selbst wieder ihre Geschichte hat (Geschichte der Überlieferung des
Kanons der Wirkungen des Zeugnisses). Darum fragt die sachgemäße Auslegung zurück in die
Geschichte. Denn der Glaube fußt ja auf der Tatsache des Redens und des Handelns Gottes in der
Welt. Er kann und will auf die weitestgehende Klärung des Geschehens der göttlichen Offenbarung
nicht verzichten. Darüber hinaus muss die Auslegung dafür offen bleiben dass Gott im Wort und
durch das Wort am Leser und Hörer handelt. Die Auslegung geschieht also in der Erwartung neuen
göttlichen Redens und Handelns das dem im Text Berichteten entspricht.