Im frühen 19. Jahrhundert gab es sicherlich keine andere Frau die den künstlerischen Werdegang
bedeutender Maler und Bildhauer so aufmerksam beobachtet materiell und produktiv gefördert hat
wie Caroline von Humboldt (1766-1829). Ihre unstillbare Neugier auf jüngste Entwicklungen in
der Kunst ihre unbegrenzte Bereitschaft bisher unentdeckte Talente durch Atelierbesuche und
Ankäufe zu unterstützen ihre qualitätsbewusste Kennerschaft haben sie als eine der wichtigsten
Mäzeninnen ihrer Zeit in die Geschichte eingehen lassen. Die Gattin Wilhelm von Humboldts besaß
enormen Einfluss auf die zeitgenössische deutsche Kunst indem sie zwischen Künstlern des
Klassizismus wie Thorvaldsen Rauch Koch und Schick sowie den jungen Protagonisten der
romantischen Schule geschickt vermittelte. Wie Caroline von Humboldt an ihren Wohnsitzen in
Paris Rom und vor allem im Berliner Schloss Tegel den gesellschaftlichen Austausch begünstigte
wie sie in der persönlichen Korrespondenz die Besonderheiten von Kunstwerken und Strömungen
pointiert erfasste und dadurch die Kulturlandschaft prägte zeichnet das hochwertige und
bibliophil gestaltete Bändchen in Wort und Bild nach.