Johann Wolfgang von Goethe ist ernst zu nehmen wenn er sich einen Plastiker nennt. Den Begriff
Plastik versteht er vom griechischen Wortursprung her: plassein = bilden formen gestalten. Er
modellierte selbst. Als Denkmalsentwerfer Berater von Johann Gottfried Schadow Christian
Friedrich Tieck und Freund von Christian Daniel Rauch als Dichter mit eigenen
Skulpturimaginationen und als Morphologe mit einem dynamischen Formbegriff sind Selbstbildung
und Weltverantwortung seine Themen. Diese Studie behandelt erstmals Goethes Engagement für die
Plastik integral und deckt damit auch seine ungeschriebene Skulpturästhetik auf. Was bedeuten
ihm sinnliche Kunstgesetze was die Einheit von Sprache und Plastik Rhythmus Metamorphose
was Bildungskraft und organisches Ganzes? Wie gezeigt wird haben diese Stichworte auch moderne
Bildhauer - unter anderem Andreu Alfaro Joseph Beuys Eduardo Chillida Ewald Mataré oder
Henry Moore - interessiert.