Die Kunst der letzten 150 Jahre wurde bislang primär als eine Folge revolutionärer
Veränderungen des Sehens begriffen. Die Moderne wurde deswegen zu wenig nach ihren Inhalten
befragt. Die vorliegende Publikation führt anschaulich vor Augen dass ältere und älteste
Ressourcen - Themen wie Formregulative - in der Kunst durch Fortleben und in Wechselbeziehung
von Kunst und Philosophie Naturwissenschaften und einer erweiterten Form des Sehens eine neue
Bedeutung gewinnen. Dabei wird die westliche Kunst zu den Weltkulturen in Bezug gesetzt. Die
Untersuchungen stehen in der Tradition der ikonologischen Forschung unterscheiden sich jedoch
von ihr dadurch dass sie die Relativierung des Normativen durch das Individuelle
berücksichtigen. Die Ergebnisse stehen in bewusst kritischer Distanz zu vorgeblicher
Progressivität und ebenso reaktionären Urteilen.