Literarische Texte aus dem 20. Jahrhundert die Aufschluss geben über die Lebens- und
Gedankenwelt der Griechen - in neugriechisch-deutschem Paralleldruck. Die Griechen »kommen« aus
der Antike. Sie haben aber auch eine tausendjährige ostkirchliche Tradition. Und
jahrhundertelang waren sie ein von den Türken beherrschtes Balkanvolk. Die in diesem Buch
vertretenen sechzehn Autoren (von Solomos bis Ritsos) lassen das lebendig werden. Neun
erzählende Texte: Szenen aus der Welt archaisch rauher Männer (Kazantzakis) und fast
zeitgenössischer Soldaten (Samarakis) eine schmerzende Auskunft über die Not armer Frauen
(Papadiamantis) ein sympathischer Lehrerinnen-Bericht (Alexiou) eine Bettler-Jugendweihe-Saga
(Karkavitsas) eine zu Herzen gehende Hundetragödie (Myrivilis) eine
Leuchtturmwärter-Lebensende-Parabel (Venesis) und natürlich Liebesgeschichten - eine edel
romantisch verwegene (Eftaliotis) und eine reizend bürgerlich biedere (Xenopoulos). Dazwischen
Gedichte: Die feierliche Klage um den Tod eines jungen Helden (Solomos) zwei Sonette die ein
modernes Heimat-Bewußtsein ankündigen (Palamas) ein Poem über eine antike und eine heutige
Heimatlosigkeit (Seferis) ein mächtiges patriotisch pathetisch poetisches Manifest
(Sikelianos) - und eine Anzahl eher wortkarger Verse deren Dichter (Kavafis Elytis Ritsos)
Iiterarische Weltbürger der Gegenwart geworden sind - ohne zu verleugnen »woher sie kommen«.
Wer Neugriechisch lernt oder Altgriechisch hat oder hatte oder Griechenland liebt oder einfach
literarisch interessiert ist (oder zwei oder drei dieser Voraussetzungen erfüllt) wird sich an
diesem Buch freuen.