Mit diesem Essay gewährt Roth Einblick in die ostjüdische Kultur und das Leben in den neuen
Heimatorten Eine liebevolle oft auch ironische Zeichnung der ostjüdischen Kultur vor allem
aber auch des Elends das so viele in die Welt hinaustrieb und eine fesselnde Beschreibung der
neuen Heimatorte der Judenviertel in Wien Berlin Paris und New York. In seinem 1927
erschienenen Essay ›Juden auf Wanderschaft‹ stellt Roth selbst aus Ostgalizien stammend die
Frage für wen das Buch bestimmt sei. Im Vorwort schreibt er: »Der Verfasser hegt die törichte
Hoffnung dass es noch Leser gibt die Achtung haben vor Schmerz menschlicher Größe und vor
dem Schmutz der überall das Leid begleitet Westeuropäer die auf ihre sauberen Matratzen
nicht stolz sind die fühlen dass sie vom Osten viel zu empfangen hätten und die vielleicht
wissen dass aus Galizien Russland Litauen Rumänien große Menschen und große Ideen kommen
aber auch (in ihrem Sinne) nützliche die das feste Gefüge westlicher Zivilisation stützen und
ausbauen helfen - nicht nur die Taschendiebe die das niederträchtigste Produkt des westlichen
Europäertums nämlich der Lokalbericht als ›Gäste aus dem Osten‹ bezeichnet.«