Ein verschollenes Juwel wird wiederentdeckt: Fast 50 Jahre nach seiner Entstehung schafft es
der brillante Roman Stoner von John Williams in die deutschen Bestseller-Listen! Stoner gilt
heute als einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. Der Held William
Stoner wird Ende des 19. Jahrhunderts in einem Dorf im US-Staat Missouri geboren. Als einziger
Sohn eines armen Farmerehepaars scheint sein Lebensweg vorgezeichnet. Doch es kommt anders.
Überraschend wird der Bauernjunge 1910 vom Vater zum Landwirtschaftsstudium an die Universität
in Columbia geschickt. Dort angekommen entdeckt der junge Stoner seinen Hang zur
Literaturwissenschaft und schafft es bis zum Magisterabschluss und zum Dozenten für englische
Literatur … Was sich bis hierher wie eine typisch amerikanische Erfolgsstory anhört entfaltet
Autor John Williams in Wahrheit zur lakonischen Geschichte eines groß angelegten Scheiterns.
Zwar schafft William Stoner den Absprung aus ärmlichen Verhältnissen in eine vermeintlich gut
bürgerliche Existenz doch erweist er sich als den Machtspielen und Intrigen der traditionellen
Eliten nicht gewachsen. Während andere rasch und rasant aufsteigen wird er zeit seines Lebens
Assistenzprofessor bleiben. Er wird schließlich durch den persönlichen Hass eines Kollegen
kaltgestellt landet auf dem akademischen Abstellgleis. Auch im Privatleben ist ihm kein Glück
beschieden. Er stolpert in eine Ehe die sich zunehmend zum Fiasko entwickelt. Seine Gemahlin
Edith Boswick entstammt einem wohlhabenden Elternhaus. Infolge des Schwarzen Donnerstags von
1929 verliert diese aber ihr Vermögen und Edith beklagt sich fortan bei ihrem Ehemann dass er
ihr den gewohnten Lebensstandard nicht bieten könne. Die 1923 zur Welt gekommene Tochter Grace
gerät zwischen die Fronten des zerstrittenen Paares und driftet über die Jahre und Jahrzehnte
selbst ins persönliche Unglück. Die kurze Liebesbeziehung mit der deutlich jüngeren Studentin
Katherine erweist sich für Stoner als tückischer Bumerang: Ein neidischer Uni-Rivale setzt das
Paar mit der nicht standesgemäßen Affäre unter Druck – und der kurzen Glückperiode ein Ende …
Durch all diese Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten des Lebens lässt sich William Stoner jedoch
nicht verbiegen er bleibt authentisch und sich selbst treu. So mag er den einen als leicht
trotteliger Professor erscheinen der mit etwas mehr Egoismus sein Glück hätte machen können
für die anderen ist und bleibt er eine rührend altmodische Figur mit bewundernswerter
Gradlinigkeit. Die Kritik von heute jedenfalls zeigt sich von John Williams’ großen Liebes- und
Gesellschafts-Roman rundum begeistert: Ein bewegender trauriger und tröstlicher Roman
publiziert vor fast 50 Jahren und jetzt wiederentdeckt ein Leseglück! (Ulrich Greiner Die
Zeit 5.12.2013) Stoner ist ein literarischer Schatz ein Buch das von den kleinen Siegen und
den großen Niederlagen des Universitätsprofessors William Stoner erzählt. (Thomas Andre
spiegel.de 6.11.2013) Eine glückliche Entdeckung. Ein wunderbares Beispiel für die stille
Kraft der Literatur. Unbedingt empfehlenswert. (Rüdiger Safranski im Literaturclub 10.9.2013)