Passen Gewinnstreben und gesellschaftliche Verantwortung zusammen? Markus Scholz Professor
für Management und Unternehmensethik an der TU Dresden untersucht in seinem Sachbuch anhand
zahlreicher Praxisbeispiele aus Deutschland und der Welt inwiefern Unternehmen eine
Verantwortung für die Verteidigung der Werte der liberalen Demokratie haben und ob ethisches
Wirtschaften überhaupt möglich ist. Er fordert: Unternehmen müssen sich ihrer Verantwortung zur
Verteidigung der offenen Gesellschaft endlich stellen sonst stehen uns dunkle Zeiten bevor. In
den vergangenen 20 Jahren engagierten sich immer mehr Unternehmen für ökologische
gesellschaftliche und zunehmend auch für politische Themen. Das für lange Zeit geltende Mantra
nachdem die einzige Verantwortung von Unternehmen die Maximierung von Profiten sei schien
nicht mehr zu gelten. Sich für den Schutz der Umwelt für mehr Diversität und Toleranz
einzusetzen gehörte zum guten Ton oder zumindest zur Marketing-Strategie der Unternehmen :
Brauereien wollen den Regenwald retten Burgerketten und Supermärkte setzen sich für Inklusion
ein Tech-Konzerne wollen Menschenrechte schützen Banken und Versicherungen werben mit
Regenbogenflaggen. Spätestens seitdem sich Oligarchen wie Elon Musk oder Mark Zuckerberg an
die Seite von Donald Trump stellen und eine Abkehr von solchen Initiativen fordern schränken
zahlreiche Unternehmen ihr Engagement für gesellschaftliche und ökologische Themen radikal ein
- der Zeitgeist ändert sich. Was bleibt vom Thema Unternehmensverantwortung zu einer Zeit in
der die offen Gesellschaft bedroht ist? Geht es Unternehmen um echte Werte oder vor allem um
die Wahrung ihrer Profitinteressen?