Ausgehend von der Frage mit welchen Sanktionen Insidergeschäfte an der Börse belegt werden
sollten hat die Verfasserin eine grundlegende Untersuchung zur Insiderproblematik vorgenommen
die im Ergebnis zu einem differenzierten Vorschlag für die Strafvorschrift im neuen
Wertpapierhandelsgesetz (WpHG) führt. Nach einer Einführung in die Problematik wird die Frage
erörtert warum Insidergeschäfte überhaupt verboten werden sollen. Die Verfasserin bejaht die
Verbotswürdigkeit und begründet dieses mit der Marktmacht des Insiders die er aufgrund des
Informationsgefälles zu den übrigen Anlegern hat. Nach einer Erörterung der Vorgaben der
EG-Insider-Richtlinie bezüglich der Sanktionierung wird das US-amerikanische Insiderrecht
ausführlich dargestellt und einer kritischen Würdigung unterzogen. Schwerpunkt sind die
vielfältigen Sanktionierungsmöglichkeiten des Straf- und Zivilrechts die Gesetzgeber und
Rechtsprechung insbesondere in den 80er Jahren geschaffen haben. Diese werden an dem zur
Verbotswürdigkeit gefundenen Ergebnis gemessen. Als wichtiges Beispiel für ein europäisches
Insiderrecht wird das von Großbritannien behandelt. Im letzten Teil der Arbeit erfolgt -
ausgehend von dem zur Verbotswürdigkeit gefundenen Ergebnis - auf der Grundlage der neuen
gesetzlichen Regelung im WpHG eine Auseinandersetzung mit der bislang in der
rechtswissenschaftlichen Auseinandersetzung noch offenen Frage der Strafwürdigkeit und
Strafbedürftigkeit von Insiderhandel die die nach dem vom WpHG geschützten Rechtsgut
einschließt. Im Ergebnis wird die strafrechtliche Ahndung für zulässig gehalten. Die Erörterung
der Schutzgesetzeigenschaft des Insiderhandelsverbots im WpHG und die Formulierung eines
eigenen Vorschlags runden die Untersuchung ab.