Die Arbeit Unternehmensbewertung im Zugewinnausgleich bei freiberuflicher Praxis behandelt ein
Problem das nicht nur für Gerichte und Rechtsanwälte auf dem Gebiet des Familienrechts von
Interesse ist. Die Frage Was ist meine Praxis wert? hat sich vermutlich jeder Arzt
Steuerberater Wirtschaftsprüfer oder Rechtsanwalt mindestens einmal gestellt. Der Verfasser
behandelt diese Fragestellung zugeschnitten auf die Bewertung im Zugewinnausgleich und hier
insbesondere für den Fall der Scheidung. Die Darstellung zeigt jedoch daß die Bewertung zu
diesem Anlaß sich nur in wenigen - eher unwesentlichen - Punkten von der Bewertung bei anderen
Anlässen unterscheidet. Daher lassen sich der Abhandlung ebenso Vorgaben und Bewertungsschemata
entnehmen die für den Fall des Verkaufs des Ausscheidens von Gesellschaftern des
Pflichtteilsanspruchs usw. von Bedeutung sind. Entsprechend dem interdisziplinären Charakter
der Thematik stellt der Verfasser sowohl die betriebswirtschaftlichen Grundlagen der
Unternehmensbewertung dar als auch die rechtlichen Vorgaben die bei einer
Unternehmensbewertung im Rahmen juristischer Fragestellungen zu beachten sind. Die bislang in
der Praxis verwendeten Verfahren zur Bewertung von freiberuflichen Praxen werden anhand der
Beispiele Arzt Steuerberater und Rechtsanwalt wiedergegeben und kritisch untersucht. Hierbei
wird deutlich daß die bisherigen Ansätze zur Bewertung von freiberuflichen Praxen zwar recht
einfach sind jedoch zu der Bewertung anderer Unternehmen in krassem Widerspruch stehen.
Beträchtliche Unsicherheiten entstehen regelmäßig bei der Erfassung des Goodwill hier liegt
auch der Schwerpunkt der Darstellung. Der Verfasser entwickelt ein eigenes Bewertungsmodell
das sich an die bei der Bewertung von gewerblichen Unternehmen herrschende Ertragswertmethode
anlehnt und den Besonderheiten der freiberuflichen Praxis Rechnung trägt. Schließlich werden
einige vertragliche Gestaltungsmöglichkeiten aufgezeigt um Streitigkeiten über die Bewertung
von vornherein zu vermeiden.