Untersuchungsgegenstand der Arbeit ist das föderative System Spaniens. Der Autor befaßt sich im
ersten allgemeinen Teil mit grundlegenden Fragen des Föderalismus. Ausgehend von einer
Begriffsbestimmung werden die Bedeutung von Einheit und Vielfalt für Bestand und Entwicklung
föderativer Systeme dargelegt sowie deren Grundstrukturen herausgearbeitet. Außerdem werden die
beiden Grundmodelle föderativer Staatsorganisation - das Verbundmodell und das Trennmodell -
dargestellt und daraufhin untersucht ob sie für homogene oder für heterogene Staaten geeignet
sind. Im zweiten Teil der Arbeit wird Spanien als ein eher heterogener Staat eingestuft so daß
eine am Trennmodell ausgerichtete Staatsorganisation für Spanien am besten geeignet erscheint
da dieses Modell die Selbstbestimmung der Glieder betont. Die an den Grundstrukturen
föderativer Systeme ausgerichtete Untersuchung des bestehenden Systems offenbart dessen
Defizite die hinsichtlich der Kompetenzverteilung und der Finanzverfassung auf die starke
Orientierung am Verbundmodell zurückzuführen sind und die Position der Autonomen Gemeinschaften
gegenüber dem Zentralstaat geschwächt haben. Notwendige Reformen müßten das Ziel verfolgen die
Eigenständigkeit der Autonomen Gemeinschaften durch eine stärkere Betonung des
Trennungsprinzips zu sichern.