Der Arbeitsmarkt ist ein aktuelles und auf absehbare Zeit weiterhin wichtiges Thema für die
Wirtschaftspolitik und für die Forschung. Wegen der Bedeutung dieses Problems hat der 1997
gegründete Arbeitskreis Berlin-Brandenburgischer Wirtschaftswissenschaftler für seinen ersten
Workshop das Thema Arbeitsmarkt gewählt. Neben dem Fachpublikum soll auch die interessierte
Öffentlichkeit informiert werden (Medien Parteien und Verbände Ministerien). Das Beiheft
Arbeitsmarkt enthält neben einer kurzen Einleitung in der Michael C. Burda Helmut Seitz und
Gert Wagner die Ziele des Arbeitskreises näher erläutern sieben wissenschaftliche Beiträge.
Friedrich Buttler (Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kultur des Landes Brandenburg)
setzt sich mit dem Thema Arbeitsmarktpolitik - ein schwieriges Thema für die Politikberatung?
auseinander. Jürgen Kromphardt (TU Berlin und Sachverständigenrat zur Beurteilung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) zeigt daß das Theoretische Referenz-Modell von Wolfgang
Franz keine umfassende Erklärung von Arbeitslosigkeit bietet. Kai A. Konrad (FU Berlin)
analysiert inwieweit Datenschutz nicht nur ethisch wichtig ist sondern auch eine überzogene
Besteuerung verhindert. Michael C. Burda und Anja Mertens (HU Berlin) belegen daß der deutsche
Arbeitsmarkt weniger flexibel auf Entlassungen reagiert als der US-amerikanische. Helmut Seitz
und Claudia Kurz (Europa-Universität Viadrina Frankfurt Oder) zeigen in ihrem Beitrag daß
nicht nur Arbeitslosigkeit sondern insbesondere auch Zuwanderung für den Anstieg der
Sozialhilfeausgaben verantwortlich ist. Klaus-Dirk Henke (TU Berlin und Europäisches Zentrum
für Staatswissenschaften und Staatspraxis) belegt daß das Gesundheitswesen in der
Dienstleistungsgesellschaft eine Wachstumsbranche darstellt. Gert Wagner (Europa-Universität
Viadrina Frankfurt Oder und Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin) kommt zu dem
überraschenden Ergebnis daß es insbesondere im Bereich einfacher Dienste keine
Dienstleistungslücke in Deutschland (West) gibt.