Die schwierigen Grundsatzfragen des Organisationsrechts bergen für das Öffentliche Recht und
seine Teildisziplinen eine besondere Herausforderung. Ihr stellen sich die im vorliegenden Band
vereinten Beiträge zum Trierer Symposion aus Anlaß des 60. Geburtstags von Professor Dr.
Meinhard Schröder aus unterschiedlichen Perspektiven. Fritz Ossenbühl und Wolfgang Löwer widmen
sich der Kompetenz zur Gestaltung von Organisation auf staatsrechtlicher Ebene. Ob die
Befugnisse der Regierung als Trägerin der Organisationsgewalt durch einen Parlamentsvorbehalt
begrenzt werden gehört zur verfassungsrechtlichen Tagesaktualität wie dies die Diskussion
über die Einrichtung eines Nationalen Ethikrates zeigt. Im Staatsrecht kann überdies
grundrechtlich gewährleistete Autonomie der Organisationsgewalt Grenzen setzen. Paradigmatisch
hierfür ist das vielfach einem aktionistischen Reformeifer unterworfene Hochschulrecht. Mit der
problem- und funktionsadäquaten Organisation im deutschen und europäischen Verwaltungsrecht
befassen sich Martin Burgi und Christian Calliess. Der organisationsrechtliche Anpassungsdruck
im kommunalen Wirtschaftsrecht der durch den Einfluß des Europarechts hervorgerufen wird ist
im Sparkassenstreit zwischen Deutschland und der Kommission einer breiten Öffentlichkeit
bekannt geworden. Im Referenzgebiet Umweltrecht zeitigt der integrierte Umweltschutz
europarechtlicher Provenienz erhebliche Schwierigkeiten in der Verwaltungsorganisation. Die
internationale Dimension des Themas beleuchten Eckart Klein und Wolfgang Graf Vitzthum. Die
Verflechtung organisatorischer Gefüge in EU EG und Mitgliedstaaten nährt die Forderung nach
institutioneller Kohärenz. Wie sich dieser Prozeß der organisatorischen Verdichtung über Europa
hinaus fortsetzen wird ist eine der bedeutsamsten Fragestellungen des Völkerrechts. Ihre
Wurzeln reichen zurück bis zu Schückings Gedanken einer Organisation der Welt und sie findet
ihren aktuellen Niederschlag in Institutionen wie dem Internationalen Seegerichtshof.