Der Schutz vor Gefahren gehört zu den grundlegenden Leistungen die der Bürger vom Staat
erwartet. Er will in Frieden und Sicherheit leben. Umso bedrohlicher sind die Szenarien die
seit den Anschlägen von New York Madrid oder Beslan die sicherheitspolitische Diskussion
prägen. Terroristen schrecken nicht mehr davor zurück neben staatlichen Würdenträgern auch die
schutzlose Bevölkerung anzugreifen. Neue Begehungsweisen wie das Abstürzenlassen entführter
Verkehrsflugzeuge rücken ins Blickfeld. Der Rechtsstaat überprüft und erweitert sein
Handlungsinstrumentarium zur effizienten Vorbeugung und Abwehr solcher Gefahren. Doch jeder
Eingriffsbefugnis wohnt eine Beschränkung der Freiheitssphäre des Bürgers inne. Dabei gehören
die Freiheitlichkeit unserer demokratischen Grundordnung und die Begrenzung staatlicher Macht
durch einen umfassenden Grundrechtsschutz gerade zu den besonderen Wesensmerkmalen unseres
Staatswesens - nicht zuletzt angesichts unserer historischen Erfahrungen. So gerät das
spannungsreiche Verhältnis von Sicherheit und Freiheit erneut ins Blickfeld: Wie viel Freiheit
muss eine demokratische Gesellschaft opfern um sicher leben zu können? Wie viel darf sie
opfern will sie nicht die eigenen Prinzipien preisgeben? Im vorliegenden Band dokumentieren
die Autoren die Erkenntnisse der Fachschaftstagung Jura im Cusanuswerk vom 29.10.-1.11.2004.
Neben grundlegenden Fragen zu Sicherheitsarchitektur und Grundrechtsdogmatik widmen sie sich
dem Kernbereichsschutz bei der Datenerhebung der Verfassungsmäßigkeit des
Luftsicherheitsgesetzes und der Zulässigkeit von Folter in extremen Gefährdungslagen.