Im Mittelpunkt dieser dem römischen Strafrecht gewidmeten Arbeit steht die Untersuchung und
Rekonstruktion der Bücher sieben bis neun de officio proconsulis des wohl berühmtesten
römischen Juristen Domitius Ulpian. Mit Hilfe von Ulpians Werk sollte der Provinzstatthalter
einen Überblick über die von ihm wahrzunehmenden Rechtsprechungsmaterien u. a. das Strafrecht
erhalten. Dabei versuchte Ulpian das im Laufe der Zeit immer unübersichtlicher gewordene
Strafrecht zu systematisieren und es so für den Praktiker handhabbar zu machen. Der Autor
stellt in diesem Rahmen Entwicklungen des römischen Strafprozessrechts und materiellen
Strafrechts der Provinzen vom 1. bis zum 3. Jh. n. Chr. auch und gerade im Hinblick auf die
Einflüsse der Rechtswissenschaft dar. Im Ergebnis wandelte sich das Strafrecht fortwährend zum
Teil von einem Kaiser zum nächsten. In gleicher Weise wurde auch das Strafverfahrensrecht immer
genauer festgelegt.