Welche Bedeutung hat das Strafrecht für das Opfer einer Straftat? Vom Individuum aus gesehen
stellt sich das Strafrecht als Kommunikationsvorgang dar durch welchen Botschaften bzw.
Bedeutungen kommuniziert werden. Gegenstand der Untersuchung sind dabei zwei kommunikative
Funktionen die dem Strafrecht allgemein zugeschrieben werden: die Bestätigung der verletzten
Norm und der Ausdruck sozialethischer Missbilligung.Roman Hamel analysiert die Bedeutung dieser
strafrechtlichen Kommunikationsakte mittels eines sprachtheoretischen Ansatzes der so
genannten Sprechakttheorie. Durch die Anwendung der Sprechakttheorie zeigt er den spezifischen
Gehalt strafrechtlicher Kommunikation auf und setzt ihn in Beziehung zu der Bedeutung die eine
Straftat und die anschließenden Erfahrungen für das Opfer haben können. In die Untersuchung
werden soziologische und psychologische Ansätze einbezogen. Aus der Bedeutungsanalyse ergeben
sich praktische Implikationen hinsichtlich aktueller verfahrens- und materiellrechtlicher
Entwicklungen.Schließlich wird auch die im Täter-Opfer-Ausgleich herbeigeführte Kommunikation
mittels der Sprechakttheorie untersucht und herausgearbeitet warum der wesentliche
Bedeutungsgehalt strafrechtlicher Kommunikation dort nicht erzeugt werden kann. Roman Hamel
erörtert verschiedene aktuelle Probleme die auf die kommunikativen Eigenschaften der
Sprechakte im Täter-Opfer-Ausgleich zurückzuführen sind und entwickelt Kriterien die bei der
strafrechtlichen Bewertung des Ausgleichs maßgeblich sein sollten.