Das Tagebuch Glossarium enthält die Gedankenwelt von einem guten Jahrzehnt des späten Carl
Schmitt. Schon die erste Ausgabe von 1991 erregte große Aufmerksamkeit allerdings blieb sie
wegen zahlreicher Fehler und falscher Übertragungen aus der Handschrift unbefriedigend vor
allem war sie ein Torso da sie nur die ersten drei Teile enthielt und die beiden letzten
unberücksichtigt ließ. Die neue Ausgabe ist nicht nur eine korrigierte zweite Auflage sondern
ein komplett aus der Handschrift neu hergestellter Text aller fünf Teile des Glossariums der
knapp und zurückhaltend kommentiert wird. Entstanden in einer Zeit die ihn aus der Lebensbahn
eines bürgerlichen Gelehrten warf nahm Carl Schmitt mit den Ressentiments aber auch mit der
Tocquevilleschen Hellsichtigkeit des Besiegten die neue Lage wahr. Gegen die Interpretation der
Sieger die die Niederlage als Befreiung deuteten sprach Schmitt von falscher Befreiung und
meinte dass zwar der Sieger die Geschichte schreibt aber der Gescheiterte der Gescheitere
ist.