'Als Ernst Nolte 1963 sein erstes und bis heute berühmtestes Werk veröffentlichte betonte er
dass es keine Gesamtdarstellung des Faschismus gebe und dies kaum zufällig sei. Die
einschlägigen Darstellungen seien zudem auf die jeweils nationale Ebene beschränkt. Nach fast
sechzig Jahren kann davon naturgemäß keine Rede mehr sein zumal in einer Zeit in der die
transnationale die globale Geschichte immer stärker ins Zentrum der Geschichtswissenschaft
gerückt ist. [...] Ernst Nolte hat den späteren einschlägigen Forschungen sowohl durch seine
konsequent übernationale Perspektive sein Reflexionsniveau sowie die starke internationale
Rezeption seiner Arbeiten trotz mancher Kritikpunkte vielfältige und nachhaltige Anstöße
gegeben obwohl dies heutigen Historikern keineswegs immer bewusst ist. [...] Und nicht allein
wegen der zahlreichen Erkenntnisse und oft überraschenden Einsichten die Ernst Noltes Werk
noch heute vermittelt sondern auch wegen seiner wissenschaftlichen Anregungen und zu
Widerspruch reizenden intellektuellen Herausforderungen lohnt sich seine Lektüre weiterhin. Im
Kontrast zu der sich immer stärker aufsplitternden Forschung zeigt dieses eigenwillige Werk die
Unentbehrlichkeit universeller Einordnung und Deutung fundamentaler historischer Phänomene.'
(aus der Einführung zur Neuauflage von Horst Möller)