Der Band eröffnet die zweite Sektion des Werkes Katholische Theologie im Nationalsozialismus
in der die theologischen Fachdisziplinen und ihre Vertreter fokussiert in den Blick genommen
werden. Durch die theoretischen Ideen wie durch die praktische Politik des Nationalsozialismus
mussten sich die traditionellen katholischen Gesellschafts- und Moralvorstellungen in
besonderer Weise herausgefordert sehen. Der totalitäre Anspruch von Staat und Partei die
Gleichschaltung nahezu aller Lebensbereiche die Schmähung christlicher Wertvorstellungen als
schwächlich und die Propagierung eines germanischen Sittlichkeitsideals des Rechts des
Stärkeren nicht zuletzt die Forcierung eugenischer Maßnahmen zur Volksgesundung und die
Ingangsetzung der Euthanasiemorde bedeuteten eine offene Konfrontation mit den Werten des
Christentums. Wie also reagierten katholische Moraltheologen und Sozialethiker? Inwieweit boten
sie für die nationalsozialistische Weltanschauung und die Maßnahmen des Regimes einen
Echo-Raum? Welche Fragen griffen sie auf und welche Antworten formulierten sie? Im Zentrum des
Bandes stehen 22 ausführliche bio-bibliographische Abhandlungen und 20 kürzere Skizzen zu den
führenden deutschsprachigen Theologischen Ethikern jener Epoche. Daneben werden Sonderaspekte
behandelt - etwa die Frage nach Thomas von Aquin als Autorität für das Recht des Staates auf
Tötung oder die vatikanische Haltung zum Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses. Ein
Tableau der Fachvertreter sowie ein Verzeichnis des moraltheologischen Fachangebots runden den
Band ab.