Die vorliegende empirische Untersuchung macht ins Äußerste gesteigerte Erwartungen an die
Medizin im Umfeld des radikal säkularisierten Lebensgefühls aus. Auf sie gilt es angemessen mit
einem differenzierten kirchlich-pastoralen und medizinisch-therapeutischen Handeln zu
reagieren. Kirchliche Verkündigung scheint innerhalb der glaubensfernen Kontexte nur noch
schwer verständlich. Medizin tritt als Ersatzgebilde für religiöse Hoffnungen auf. Kirche
scheint ihren Platz dort zu haben wo Medizin und Naturheilkunde an ihre Grenzen kommen. Die
Erwartungsstruktur gegenüber Medizin und Glaube erfordert deshalb ein kooperatives Handeln
medizinischer und seelsorgerischer Kompetenz und Professionalität um den Patienten eine
umfassende psychophysische Hilfe zur Verfügung zu stellen. Sie reicht bis in die spirituelle
Assistenz angesichts der Bedrohung von Krankheit Behinderung und Tod hinein.