Giovanni Battista Tiepolos grandiose Meisterwerke in der Würzburger Residenz bilden den
Höhepunkt der Freskokunst im 18. Jahrhundert. Hans Steidle analysiert wie Tiepolo nicht nur
einen Malstil sondern seinen malerischen Code entwickelt der die barocke Symbolwelt in Frage
stellt. Die Staatsbilder im Kaisersaal und das Weltbild im Treppenhaus untersucht er als
vielschichtige und widersprüchliche Kunstwerke die in vielerlei Weise das Weltbild um 1750
zwischen Absolutismus und Aufklärung verbildlichen und ausdrücken. Der Autor rekonstruiert und
interpretiert die Entstehung der großen Deckenfresken als einen Dialog und Konflikt zwischen
Mäzen und Künstler. Steidle verdeutlicht wie die Malkunst Tiepolos die eine überraschende
Modernität besitzt über die politischen Ziele der absoluten Fürstenmacht triumphiert.