Paulus neu gelesen - mit dieser Reihe legen Norbert Baumert und Maria-Irma Seewann ihre in über
50 Jahren erarbeitete veränderte Sicht der Paulusbriefe in einer Gesamtschau vor denn Neues
muss sich im Ganzen bewähren. Zwar kommt der Begriff Hirte in den sog. Pastoralbriefen nicht
vor aber mit der Unterweisung seiner Schüler und Nachfolger zeigt der Autor zugleich wie er
selbst seinen Auftrag versteht. Es ist kein anderer als der Paulus der Hauptbriefe die
sprachlichen Unterschiede zu den Gemeindebriefen erklären sich zum großen Teil daraus dass er
hier zu Mitarbeitern spricht und zwar über ihren Dienst. Mit Band 7 sind nun alle 13
kanonischen Paulusbriefe neu gelesen. Die Methode ist weiterhin philologischer und
theologischer Art unter besonderer Berücksichtigung der textimmanenten Logik. Daraus entstehen
zum Teil erfrischend neue Lösungen etwa für 2 Tim 2 18 (sie sagen: Auferstehung ist
offensichtlich erfunden). Aufgrund der Erwägung einer anderen Chronologie rücken 1 Tim und Tit
in die Mitte des Schaffens des Apostels im Raum der Ägäis während Paulus in seinem letzten
Brief (2 Tim) den Blick in die Zukunft richtet. Der Band ist so aufgebaut dass jedem Abschnitt
der Neuübersetzung eine Auslegung und Begründung folgt. Am Schluss des Buches steht eine
Arbeitsübersetzung mit Verweisen auf die Begründungen in den Einzelanalysen der Autoren und
ehemaligen Doktoranden. Ein eigenes Beiheft mit der durchgehenden Übersetzung der Briefe kann
hilfreich sein für ein kursorisches Lesen oder für Teilnehmer an Bibelkreisen. Die Lektüre
erfordert nicht notwendigerweise Griechischkenntnisse. Die Bände sind geeignet für eine
gründliche Auseinandersetzung mit dem Text sowie zur vertieften Bibellesung.