Missbrauch ist immer Missbrauch von Macht. Als sexualisierte Gewalt geschieht er an vielen
Orten auf eigene Weise in der katholischen Kirche. Dabei drängt sich in wachsendem Maße die
Frage nach spezifisch geistlichem Missbrauch auf. Denn viele Betroffene schildern sexualisierte
Gewalt ohne dass sich diese für sie zwingend mit geistlichem Missbrauch verbunden hätte
während andere in ihrer spirituellen Selbstbestimmung Verletzungen und Gewalt erfahren haben
die nicht mit sexuellen Übergriffen einhergingen. Gleichwohl sind geistlicher und sexueller
Machtmissbrauch oft sehr eng miteinander verwoben. In diesem Buch geht es daher um beides: um
die Frage was Machtmissbrauch zu einem geistlichen macht und welche Konsequenzen daraus zu
ziehen sind um sexualisierte Gewalt und die Aufgabe den Schutz von Kindern Jugendlichen und
Erwachsenen weltkirchlich und weltweit zu gewährleisten.