Der Traum des modernen Zeitgenossen die Zukunft zu beherrschen ist seit geraumer Zeit zum
Albtraum geworden wie bereits Friedrich Nietzsche im Zarathustra erkannte: Zu weit hinein flog
ich in die Zukunft: ein Grauen überfiel mich. Und als ich um mich sah siehe! da war die Zeit
mein einziger Zeitgenosse.Damit ist die Aporie unseres heutigen säkularen Zeitverständnisses
auf den Begriff gebracht: nicht über die Zeit in der wir stehen hinauszufinden - gleich ob
es sich darum handelt Unwettern oder Seuchen wie der Corona-Pandemie ausgeliefert zu sein oder
wie beim Abzug der westlichen Truppen aus Afghanistan gegen globale Zeitläufte ankämpfen zu
müssen. Um die Zeichen dieser Zeit zu deuten führt bloße Zeitgenossenschaft nicht weiter. Es
gilt wachsam zu sein: Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.