Das Zweite Vatikanische Konzil umfasst Beschlusstexte die besondere Beachtung fanden: die
Liturgiekonstitution die Kirchenkonstitution Lumen gentium und die Pastoralkonstitution
Gaudium et spes. Erstaunlicherweise fand im Gedränge der damals anstehenden Fragen einer
konzilsgemäßen Erneuerung der Kirche die Konstitution über die Offenbarung Dei verbum keine
vergleichbare Beachtung. Für Stefan Knobloch zu Unrecht. Für ihn fragt Dei verbum nach dem
Fundament des Offenbarungsglaubens. Er will in diesem Buch zeigen dass die Bedeutung der Frage
was Offenbarung eigentlich sei in ihrem Gewicht für einen zeitgemäßen Glauben für eine
zeitgemäße Theologie nicht gleich ermessen werden kann. Knobloch widmet sich in einer
"synchronen Kohärenz" dem Vorkommen und dem Begriff der Offenbarung in den Konzilstexten und
nimmt einen Blick auf das Ringen um das Verständnis der Offenbarung in Dei verbum und im Dekret
über die Religionsfreiheit Dignitatis humanae. Knobloch folgt dem französischen Soziologen und
Philosophen Bruno Latour der in seinen Überlegungen zur Ontologie der Netzwerke und der
Ontologie der Existenzweisen ein Interpretationsmodell anbietet von dem her der
Offenbarungsglaube heute in ein helleres Licht treten kann.