Der medizinisch-technische Fortschritt bringt neue Handlungsmöglichkeiten mit sich die sowohl
in der klinischen Versorgung als auch auf organisations- und gesundheitspolitischer Ebene den
alltäglichen Entscheidungsdruck verstärken. Entscheidungen in Grenzsituationen existenzielle
wie gerechtigkeitsrelevante Herausforderungen stehen daher im Zentrum der Beiträge. In
theologisch-ethischer Perspektive werden grundlegende Fragen und Herangehensweisen erörtert
schwierige Entscheidungen in der Gesundheitsversorgung am Lebensbeginn sowie am Lebensende
erwogen und ethische Orientierung geboten. Dabei wird deutlich dass heute sowohl die Idee der
Machbarkeit als auch der Umgang mit dem gesellschaftlichen Pluralismus an Grenzen stößt: Eine
ethische Streitkultur mit guten Argumenten erweist sich daher als genauso nötig wie die
Anerkennung der condition humaine - dies nicht zuletzt mit Blick auf eine zeitgemäße Lebens-
und Sterbekunst.