Seit dem frühen Mittelalter werden in weiten Bereichen des mitteleuropäischen Raums
Bodenschätze abgebaut. Dabei entstanden zahlreiche tages- und oberflächennahe Hohlräume aber
auch Halden Kippen und Restlöcher. Die Standfestigkeit der untertägigen Grubenbaue sowie der
Tagebaurestlöcher Kippen und Halden im Locker- und Festgestein unterliegen in Abhängigkeit von
der Zeit grundlegenden geomechanischen und hydrogeologischen Veränderungen. Bei Versagen der
Standfestigkeit sind Tagesbrüche und Einsenkungen an der Tagesoberfläche Böschungsrutschungen
Felsstürze und Steinschläge typische Schadensbilder die lokal katastrophale Größenordnungen
annehmen. Standorte des Altbergbaus können daher je nach Nutzung der Tagesoberfläche ein
hohes Risikopotential für Menschen und Sachwerte aufweisen. Die systematische fachgerechte
Untersuchung und Bewertung der zahlreichen Altbergbaurelikte mit ihren Schadensbildern sowie
die Bewertung der möglichen Risikopotentiale bilden die Grundlage für eine effiziente
Sanierung. Diese Problemstellungen gewinnen durch die zunehmend intensivere Nutzung der
Tagesoberfläche stetig an Bedeutung. Aber auch der gravierende Rückgang der Bergbautätigkeiten
in Europa wirft verstärkt die Frage auf welches Risikopotential für die Tagesoberfläche von in
Stilllegung befindlichen oder noch stillzulegenden bergbaulichen Betrieben ausgeht bzw.
ausgehen wird. Die Empfehlungen unterstützen Ingenieure Fachunternehmen und Behörden bei der
Planung Durchführung und der Dokumentation von Untersuchungen Bewertungen und
Sanierungsmaßnahmen von untertägigen Anlagen Tagebaurestlöchern Halden und Kippen des
Altbergbaus im Locker- und Festgesteinsbereich.