Messtechnische Überwachungen von Bauprojekten haben in den letzten Jahren hinsichtlich Methoden
und Techniken eine intensive Weiterentwicklung durchlaufen. Die Geomesstechnik als
interdisziplinäres Zusammenwirken von Geotechnik und Ingenieurgeodäsie trägt in zunehmendem
Maß zur Lösung geotechnischer Fragestellungen mithilfe messtechnischer Methoden bei. In der
Baupraxis sind geotechnische und geodätische Überwachungsmessverfahren in vielfacher Weise
zusammengewachsen und auch die normativen Regelungen zum Beispiel zur Beobachtungsmethode und
dem Qualitätsmanagement haben zur wachsenden Bedeutung der Geomesstechnik beigetragen. Den
Grundüberlegungen zur Geomesstechnik und zur Zielsetzung geotechnischer Messungen entsprechend
folgt der Aufbau dieser Empfehlungen dem strukturiert sinnvollen Vorgehen des Planungsprozesses
bei einer projektspezifischen Messaufgabe: Ausgehend von Überlegungen zu den zu erfassenden
Messgrößen und den zur Erfassung dieser Messgrößen einzusetzenden Messsystemen und -verfahren
werden das Datenmanagement also Aspekte der Datenerfassung -übertragung und -sicherung sowie
die Datenauswertung also der Prozess der Datenaufbereitung -analyse und Visualisierung
behandelt. Die grundsätzlichen bzw. anwendungsspezifischen Empfehlungen zur Erstellung von
Messprogrammen werden durch Fallbeispiele die best practice-Anwendungen zeigen verdeutlicht.
Auch Aspekte der Qualitätssicherung sowie vertragliche Rahmenbedingungen werden angesprochen.
In der Summe bekommt damit der Anwender einen Leitfaden an die Hand der alle wesentlichen
Aspekte der Geomesstechnik nach dem Stand der Technik im Detail behandelt.