Orvil Red Feather kommt nicht los von den Schmerzmitteln. Er weiß er ist ein Klischee:
verletzt ins Krankenhaus rein geheilt und abhängig wieder raus - eine zeitgenössische
Tragödie. Doch die Sucht zieht sich schon lange durch seine Familie. 1864 kämpft Jude Star ein
Vorfahre Orvils als Kind gegen die brutale Austreibung seiner indigenen Sprache und Kultur. Am
Ende ist es der Alkohol der ihn kurzzeitig in seiner Trauer auffängt und schließlich
niederstreckt. Meisterhaft verknüpft Tommy Orange die Schicksale zweier Jungen zwischen denen
150 Jahre Kolonialgeschichte liegen und zeigt uns Amerika in neuem Licht: als ein Kontinuum
von Vertreibung und Gewalt das nur hin und wieder von lichten Momenten des Widerstands
unterbrochen wird.