Das größte Problem für eine Behandlung der Religionsgeschichte Mesopotamiens in der
hellenistisch-römischen Zeit ist nicht ein Mangel an Quellen sondern die Heterogenität des
vorhandenen Materials: aramäische akkadische Texte München archäologische Denkmäler und
literarische Zeugnisse (syrische arabische griechische lateinische sowie mandäische und
jüdisch-aramäische Quellen). Jürgen Tubachs Arbeit sucht dieses unterschiedliche
Quellenmaterial in ausgewogenem Maß zu verarbeiten.Der Aufschwung der Astronomie und das
Aufblühen der Horoskopastrologie führte in hellenistisch-römischer Zeit zu einer Astralisierung
der Götterwelt. Damit verbunden ist die Ausbreitung einer Solarreligion in der der Sonnengott
den höchsten Rang einnimmt. Der Einfluss der solaren Theologie verschonte weder Judentum noch
Christentum. Im Laufe der Zeit trat der oberste Gott immer mehr in den Hintergrund und die
allmähliche Transzendierung des Oberhauptes des Pantheons verschaffte einer Mittlergestalt oft
der Sohn des höchsten Gottes zunehmende Bedeutung.