Georg v.d. Gabelentz (1840-1893) gilt als der profilierteste Linguist der chinesischen Sprache
des 19. Jahrhunderts dessen Chinesische Grammatik aus dem Jahre 1881 bis heute als
Standardwerk bewertet wird. Er war der Sohn des hohen Staatsbeamten und Schlossherrn Hans Conon
v.d. Gabelentz (1807-1874 zu diesem vgl. Sinologica Colonensia Bd. 24) der sich als
polyglotter Autodidakt auf ingeniöse Weise mit mehr als zweihundert fremden Sprachen vertraut
gemacht und darüber zahlreiche Publikationen verfasst hatte. Nach einem Studium der Rechts- und
Kameralwissenschaften und mehrjähriger Gerichts- und Verwaltungstätigkeit schlug Georg v.d.
Gabelentz schließlich doch aus Überzeugung die von seinem Vater den er stets als seinen
eigentlichen Lehrmeister betrachtet hatte vorgezeichnete Laufbahn ein und wirkte seit seinem
38. Lebensjahr als Professor für ostasiatische Sprachen und allgemeine Sprachwissenschaft an
den Universitäten Leipzig und Berlin. Martin Gimms Gedenkband für Georg v.d. Gabelentz zeichnet
auf der Grundlage neu aufgefundener Dokumente das Leben und Wirken Georgs in seinen Höhen und
Tiefen nach und versucht seine Bedeutung und seinen Einfluss auf Zeitgenossen auszuwerten. Das
angeschlossene Schriftenverzeichnis gibt in chronologischer Folge einen vollständigen Überblick
über seine bisher nachgewiesenen mehr als dreihundert Publikationen (einschließlich der
Buchrezensionen). Ergänzt wird der Band zudem durch eine Serie der von ihm niedergeschriebenen
Lebensregeln Abbildungen aus seinem Leben und Umfeld ein Literaturverzeichnis sowie einen
Index der wichtigsten Personennamen.