Die Admonitio generalis gilt als das erste programmatische Kapitular Karls des Großen. Getragen
von religiösem Legitimationswillen aber auch von populären Impulsen wurde die hoheitliche
Anordnung nach langen Beratungen am 23. März 789 ausgestellt und durch Königsboten vor allem
den Bischöfen des Reiches übermittelt um einer Treueidkampagne den Boden zu bereiten. Die
große Bedeutung der admonitio zeigt sich zum einen an der breiten Überlieferung die mit
mehreren ursprungsnahen Strängen einsetzt zum anderen an ihrem Fortleben unter Karl ob in
weiteren Kapitularien auf Konzilien oder in Königsboten- und Bischofskapiteln. So konnte sie
zum Katalysator wenn nicht Initiator zukunftsweisender Entwicklungen werden. Der von Hubert
Mordek (+ 2006) erstellte kritische Text löst Boretius' Ausgabe in MGH Capit. 1 von 1883 ab.
Klaus Zechiel-Eckes (+ 2010) konnte die Genese der Überlieferungen auf die Streuwirkung der
Königsboten zurückführen. Die Klärung historischer inhaltlicher und formaler Fragen ermöglicht
ein tieferes Verständnis des Textes. Ein umfangreicher Sachapparat und die Übersetzung
erleichtern den Zugang zu einer der wichtigsten Verlautbarungen Karls die in selten
ambitioniertem Stil zu überzeugter Kooperation aufrief.