Die historische Bedeutung der Wunderkammern wurde durch die Kultur- und Bildwissenschaften in
den letzten Jahren umfangreich beleuchtet. In jüngster Zeit trat im Zusammenhang mit der
Hinterfragung der Ordnungen von Sparten- und Spezialmuseen und der disziplinären Abgrenzung
verschiedener Kulturtechniken die Wunderkammer auch im zeitgenössischen Kunstumfeld als ein zu
reflektierendes Modell verstärkt in den Blick. Im Sinne der Kritik an eurozentristischen
Rezeptionsverfahren und eindeutig kategorisierenden kulturhistorischen Ordnungen gibt es hier
noch starken Diskussionsbedarf. Buch und Ausstellung werden dazu einen pointierten Kommentar
liefern und auch aktuelle Diskurse zur Material- und Dinggeschichte sowie zum Komplex Artistic
Research beleuchten.Vorgestellt werden 25 international verankerte Künstlerinnen und Künstler
Designerinnen und Designer sowie zwei Künstlergruppen Essays beleuchten die Geschichte
Rezeption und Aktualität der Wunderkammer und Kurztexte liefern zusätzliche Informationen zu
deren Aspekten.