Der in über einem Jahrtausend gewachsene Bibliotheksbestand des ehemaligen Benediktinerklosters
St. Emmeram in Regensburg bildet mit seinen 943 lateinischen Codices einen bedeutenden Teil der
Handschriftensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek. Da die in der Forschungsliteratur
häufig zitierten und zu Editionen herangezogenen Handschriften von St. Emmeram in den Katalogen
des 19. Jahrhunderts nach heutigen wissenschaftlichen Anforderungen nur unzureichend erfasst
wurden erfolgt seit 1988 mit Fördermitteln der DFG eine Neukatalogisierung. Der nun
vorliegende fünfte Katalogband enthält detaillierte kodikologische und inhaltliche
Beschreibungen von 142 Handschriften aus dem 8. bis 16. Jahrhundert. Der zeitliche Schwerpunkt
der Überlieferung liegt mit rund der Hälfte der Handschriften im 15. Jahrhundert. Thematisch
umfassen die Bände das gesamte Wissensspektrum einer bedeutenden nach ihrem Bestand
universalen mittelalterlichen Klosterbibliothek. Als Beispiel aus dem Bereich der
Historiographie seien die Fundationes monasteriorum Bavariae genannt ein besonders wichtiges
Zeugnis der bayerischen Klostergeschichtsschreibung das wohl im Kloster selbst
zusammengestellt wurde (Clm 14594). Bei einer Reihe von Codices ist die Herkunft aus dem
französischen Raum oder Oberitalien nachweisbar oder zu vermuten im ausgehenden Mittelalter
hingegen konzentrierte sich das kulturelle Interesse der Emmeramer Mönche stärker auf die
Universitäten Leipzig Wien und Ingolstadt.