Im Zuge der Einführung des Protestantismus bzw. dessen Bekämpfung im 16. und 17. Jahrhundert
wurde das Thema des aufopfernden Todes für den rechten Glauben in einigen Dramen auf die Bühne
gebracht. Diese frühneuzeitlichen Märtyrerdramen bedienten sich der theatralen Mittel des
vorreformatorischen Spiels sowie einzelner Elemente des modernen humanistisch geprägten Dramas.
In einer kleinen Reihe werden acht dieser Dramen die vorwiegend in den Beständen der Herzog
August Bibliothek sind als kritische Edition mit Kommentar präsentiert. Jedem Drama ist eine
kurze Einführung zum Kontext vorangestellt. Damit leisten diese Editionen einen wichtigen
Beitrag zur deutschen Theater- und Dramengeschichtsschreibung. Die acht Bände enthalten
folgende Dramen: Catharina von Wolfgang Waldung (1602) Dorothea von Balthasar Thamm (1594)
Stephanus von Michael Sachs (1564) Stephanus von Melchior Neukirch (1591) Felicitas von
Daniel Holtzmann (1577) Jacobus und Petrus von Arnold Quiting (1593) Chrysantus und Daria von
Hilger Gartzwiller (1609) sowie Felicitas von Mathaeus Steffan (Stessan 1589).