Mit der Verbindung von Gattung und Geschlecht widmet sich der Band einem Paradigma das für die
abendländische Kulturgeschichte eine zentrale hier erstmals systematisch und interdisziplinär
untersuchte Funktion besitzt. Gattungen und Geschlecht im Allgemeinen sowie ihr in der antiken
Gattungspoetik begründetes Zusammendenken im Besonderen lassen sich als Produkt kultureller und
sozialer Setzungen begreifen die historisch fortwährend neu gedacht und verhandelt werden.
Dergestalt entfaltet das Paradigma 'Gattung und Geschlecht' eine kulturstiftende
Wirkmächtigkeit die es anhand der philologischen musik- und kunstwissenschaftlichen Beiträge
des Sammelbands und in einem historischen Panorama vom Theater der Frühen Neuzeit über das Lied
und die Skulptur des 19. Jahrhunderts bis hin zu den intermedialen und intersektionalen
Formaten der Gegenwart zu entdecken gilt.