Sarah Lange-Weber widmet sich in ihrer Studie dem Totenmahl in Syrien im 2. Jahrtausend v.Chr.
Diese bedeutende Praktik im Umgang mit den Toten wird anhand des umfangreichen archäologischen
und philologischen Materials aus Mari Qa na und Ugarit beleuchtet. Die Versorgung der
Verstorbenen mit Speisen war wichtig um ihren Aufenthalt in der Unterwelt so angenehm wie
möglich zu gestalten. Zudem folgte die Verantwortlichkeit für die Darbringung der Speisen
bestimmten sozialen Hierarchien die in den rituellen Handlungen zum Ausdruck gebracht wurden.
Das Totenmahl besaß somit eine besondere soziale Dimension sowohl für die Toten als auch für
die Hinterbliebenen.Die unterschiedlichen Ausprägungen des Totenmahls werden anhand der
archäologischen Grabbefunde ihrer räumlichen und architektonischen Kontexte sowie weiterer
Befunde die mit rituellen Speiseopfern für die Toten in Zusammenhang stehen könnten
untersucht. Zudem geben zahlreiche hauptsächlich administrative schriftliche Quellen aus Mari
sowie verschiedene Ritualtexte und Epen aus Ugarit Aufschluss über die Regelmäßigkeit
besondere Anlässe und Adressaten des Totenmahls. Somit zeichnet die Autorin ein umfassendes
Bild des Totenmahls an den untersuchten Orten und zeigt die lokal unterschiedlichen Varianten
ebenso auf wie die ortsübergreifenden Gemeinsamkeiten.