Der dritte und letzte Katalogband zu den Papierhandschriften aus dem Domkapitel Freising
umfasst Beschreibungen nach den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu insgesamt
178 lateinischen Handschriften Freisinger Provenienz. Er bildet den Abschluss der
Tiefenerschließung dieses bedeutsamen Bestands nach den 1999 und 2011 erschienenen Bänden von
Günter Glauche. Den größten Anteil mit 169 Handschriften haben die Papierhandschriften aus der
Bibliothek des Domkapitels darunter auch 27 Handschriften die man nach der Säkularisation
mangels eindeutiger Provenienzkriterien zunächst nicht dem Freisinger Fonds zuordnen konnte und
im Bereich des lateinischen 'Supplements' aufgestellt hatte. Ferner wurden neun Handschriften
aus den Bibliotheken der Freisinger Franziskaner und Prämonstratenser sowie der
Säkularkanoniker zu St.Andreas bearbeitet. Neben den mittelalterlichen Handschriften enthält
der Katalog auch 34 frühneuzeitliche Handschriften gleicher Provenienzen.Der zeitliche
Schwerpunkt der Handschriften aus der Dombibliothek liegt mit 137 Handschriften auf dem
Spätmittelalter. Als inhaltliche Schwerpunkte sind neben Patristik Bibelkommentaren sowie
scholastischer und Pastoraltheologie insbesondere Kommentare zu Kirchen- und Zivilrecht von
Professoren der Universitäten Padua und Bologna konziliaristische und papstkritische Literatur
sowie Werke der klassischen Antike und des Humanismus zu nennen. Der Freisinger Bestand gewährt
instruktive Einblicke in Entwicklung und Bestandsvermehrung (durch Legate und Kauf) sowie in
die Nutzung Organisation und Pflege (im Bereich der Signaturen Kataloge und Einbände) dieser
traditionsreichen Sammlung.