Sven Kuttner beleuchtet in zehn Aufsätzen Akteure und Entwicklungslinien der
Universitätsbibliothek der LMU München im 20. Jahrhundert. Einen umfangreicheren
Themenschwerpunkt bildet dabei die Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und ihre
Folgen für die Universitätsbibliothek dazu gehört auch die Suche nach NS-Raubgut. Ferner
thematisiert der Autor die strukturelle Retardiertheit aufgrund des verzögerten Wiederaufbaus
der vormals größten deutschen Hochschulbibliothek nach 1945 und ihre prekäre Existenz als
Provisorium über zwei Jahrzehnte deren Begleitumstände ihr mögliche Entwicklungschancen in der
Nachkriegszeit raubten und die zentrifugale Entwicklung des Bibliothekssystems an der LMU
fundamental beförderten. Nicht zuletzt steht mit Ladislaus Buzás einer der prägenden Akteure
der Universitätsbibliothek im 20. Jahrhundert im Mittelpunkt der Betrachtung.