Im antiken Mesopotamien wurden Gebete der Handerhebung (Su ila) - bezeichnet nach der beim
Beten eingenommenen Haltung - in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen mit jeweils
unterschiedlichen Absichten vorgetragen: von Heilern (asipu) zumeist in babylonischer Sprache
als Bestandteil medizinisch-therapeutischer Rituale eingebettet in komplexe Zeremonien zur
Sicherung des Heils von König und Land oder in der Emesal genannten Sprachvariante des
Sumerischen von den sog. Klagesängern (kalû) im Rahmen alljährlich begangener Feste an den
Tempeln mesopotamischer Städte. Su ila: Die sumerischen Handerhebungsgebete aus dem Repertoire
des Klagesängers enthält alle bekannten Handerhebungsgebete der Klagesänger und bietet neben
einer grundlegenden philologischen Bearbeitung dieser Texte Studien zu allen relevanten
Aspekten die die Handerhebungsgebete der Klagesänger auszeichnen und von anderen Gebeten der
Handerhebung unterscheiden. Im Mittelpunkt stehen dabei eine Untersuchung der
Gattungsbezeichnung Überlieferung Aufbau und Formensprache der Gebete sowie die kultische und
rituelle Verankerung ihres Vortrags. Ein Glossar in dem der sumerische und der akkadische
Wortschatz der Gebete erschlossen wird rundet die philologische Textbearbeitung ab.