Die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert wird häufig als deutliche Grenze zwischen völlig
verschiedenen literarischen Stilformationen genannt. Die bezeichneten Unterschiede betreffen
grundlegende ästhetische Begriffe wie diejenigen des Autors oder der künstlerischen
Vorstellungskraft ebenso wie System und Hierarchie der Gattungen oder poetische Verfahren. Die
Vorstellung einer abrupten Wende hinterfragen kritisch in diesem Band amerikanische deutsche
und russische Literaturwissenschaftler. Sie diskutieren verschiedene Aspekte der damals
ablaufenden Wandlungen in der Konzeptualisierung ästhetischer und poetischer Begriffe in der
Transformation von Gattungen im Werk einzelner Autoren wie A.P. Sumarokov D. Fonvizin A.
Bolotov N. Karamzin oder K. Batjuskov. Einige untersuchen die Entwicklung der Literatur in den
Provinzen des Russischen Reichs in den Gouvernements Tambov Vjatka und in der Ukraine oder
reflektieren die Repräsentation des 'romantischen Umbruchs' in Adam Mickiewiczs Pariser
Vorlesungen über slavische Literaturen.