Die Epistole et dictamina Clementis pape quarti mit ihren 556 zum Teil aufwendig stilisierten
Briefen bilden in einzigartiger Weise den gesamten Pontifikat Papst Clemens' IV. ab indem sie
von 1265 bis 1268 fast schon tagebuchartig Einblick in die laufende Tätigkeit mit den großen
Staatsaktionen und unbedeutend erscheinenden Angelegenheiten gewähren. Der Adressatenkreis der
Briefe ist breit und vielfach prominent inhaltlich sind die Schreiben zum Teil hochbrisant.
Speziell die Briefe zum Untergang der staufischen Dynastie in Süditalien stellen eine
aufschlussreiche Dokumentation seitens der Kurie dar. Die ursprüngliche heute verlorene
Überlieferungsform war ein fortlaufend geführtes Spezialregister mit vornehmlich politischen
und persönlichen Briefen des Papstes das Jahrzehnte nach dem Tod Clemens' IV. einen
Funktionswandel von einem Papstregister zu einer Briefsammlung vollzog. Von den 18 Textzeugen
aus dem 14. und 15. Jahrhundert wurden neun für die Ausgabe herangezogen dieden
wissenschaftlich ungenügenden Druck der beiden Mauriner Edmond Martène und Ursin Durand aus dem
Jahr 1717 ersetzt. Register der Namen Wörter Initien Empfänger und Stellen eine Chronologie
der Briefe sowie Konkordanzen erschließen die Texte. Nunmehr liegt erstmals eine der großen
kurialen Briefsammlungen des späteren Mittelalters vollständig in kritischer Edition vor.