In der Theologie des Tempels von Esna von dem in erster Linie der in römischer Zeit errichtete
und dekorierte Pronaos erhalten ist tritt neben dem Gott Chnum auch die Göttin Neith prominent
hervor beide werden als Schöpfergottheit verehrt. Neith schützt mit ihren Attributen - Pfeil
und Bogen - den kindlichen Sonnengott seit dem Uranfang und übt diese Funktion in der Folge für
Götter Könige und Menschen aus.Pfeil und Bogen nehmen in den Inschriften und Darstellungen
dieses Tempels deshalb eine besondere Stellung ein so unter anderem in dem Ritualszenentypus
Pfeil und Bogen darreichen sowie im Ablauf der Rituale die während des Festes am 13. Epiphi -
dem für Neith zentralen Fest in Esna - durchzuführen waren. Nach einleitenden kursorischen
Überblicken zur Verwendungsweise von Pfeil und Bogen im pharaonischen Ägypten sowie in der
ägyptischen Religion folgt mit den Texten aus Esna die übersetzt und eingehend kommentiert
werden der Schwerpunkt des Buches. Hinzu kommt eine Analyse ihrer Einbindung in die
raumübergreifende Dekorationssystematik des Pronaos. Im Ergebnis lässt sich eingehend
nachvollziehen wie Pfeil und Bogen als Attribute wie auch als Kultobjekte der Neith in Esna
verstanden wurden.