Das Bild das Deutsche und Polen voneinander haben wird maßgeblich davon bestimmt welches
Bild deutsche und polnische Medien vom jeweiligen Nachbarland zeichnen. Ausgehend von dieser
These gehen die Autoren der Frage nach wie Deutschland bzw. Polen in den Printmedien des
jeweiligen Nachbarlandes dargestellt werden. Sie untersuchen hierfür deutsche und polnische
Presseartikel aus den Jahren 2000 bis 2019. Dabei nutzen die Verfasser den Ansatz der
Frame-Analyse um aufzuzeigen welche Deutungsrahmen (Frames) aufgerufen werden wenn es in der
Presse um Deutschland Polen und die deutsch-polnischen Beziehungen geht. Vor allem drei
Erkenntnisse sind hier zentral. Erstens greifen mediale Darstellungen notwendigerweise immer
auf Frames zurück. Zweitens werden sowohl Deutschland als auch Polen in höchst
unterschiedlichen Frames dargestellt abhängig vom thematischen Kontext und dem Zeitpunkt der
Veröffentlichung. Drittens wird deutlich dass jeder Frame einer inneren Struktur folgt die
kommunikative Anschlussmöglichkeiten vorzeichnet. Unterschiedliche Deutungsrahmen sind somit
nicht beliebig kombinierbar oder austauschbar. Für die politische Kommunikation ergibt sich
hieraus die Notwendigkeit sich der (selbst) genutzten Frames bewusst zu werden und den Rahmen
der sich hieraus für mögliche Anschlusskommunikationen ergibt stets mitzudenken.