Im Rahmen des Forschungsclusters "Geschichte der Archäologie" wurden in Trier und in Halle zwei
Tagungen durchgeführt die das Thema Archäologie und Krieg in dreifacher Weise beleuchten
sollten. Erstens sollte die Archäologie des Krieges thematisiert werden nämlich wie heute die
Dokumentation von neuzeitlichen Schlachtfeldern Stellungen Lagern aber auch von
Massengräbern zur Aufgabe der Archäologie geworden ist. Zweitens sollte die Rolle von
Archäologen im Krieg untersucht werden als Bewahrer von Kulturgütern oder als ihre Vernichter.
Wo wurden sie aktiv bei der Plünderung von Museen und der Zerstörung des historischen Erbes
militärisch besetzter Gebiete und wo bei der Neubewertung der Geschichte besetzter Gebiete
durch Ausgrabungen? Diese Fragen schließlich sollten eingeordnet werden in das rasant wachsende
Interesse der Archäologie am Krieg bzw. an der Gewalt auch in vor- und frühgeschichtlicher
Zeit. Die Beiträge des Sammelbands reichen von grundsätzlichen Erwägungen bis zu Fallstudien.
Sie zeigen den Ertrag detaillierter Forschungen zu Institutionen und Personen insbesondere aus
der Zeit des Nationalsozialismus. Es ist zu hoffen dass ihnen viele weitere folgen werden.
Auch die archäologischen Untersuchungen zum Krieg behandeln vor allem das 20. Jahrhundert.
Ergänzt werden sie durch Beiträge zu vor- und frühgeschichtlichen Themen denen sich auch
neuere Arbeiten zur Prähistorischen Konfliktforschung wie u.a. die Ausstellung "Krieg. Eine
archäologische Spurensuche" in Halle 2015 oder das Forschungscluster "Prähistorische
Konfliktforschung" der Hessischen Exzellenzinitiative widmen.