Ob Immanuel Kant gemessen an den Vorstellungen der kirchlichen Orthodoxie noch ein
rechtgläubiger Christ war lässt sich mit Fug und Recht fragen. Nur ist dies noch kein Grund
sich den Anfragen die Kant mit nichts zu wünschender Deutlichkeit an zentrale Überzeugungen
christlicher Theologie gestellt hat nicht zu stellen. Und diese betreffen keineswegs nur das
von ihm grundlegend veränderte Verständnis von Freiheit sondern ebenso klassische theologische
Vorstellungen von einer Gottessohnschaft Jesu und dessen stellvertretenden Sühnetod.
Während Rudolf Langthaler einer der besten Kant-Kenner der Gegenwart diese Anfragen aus dem
Werk Kants rekonstruiert lotet Magnus Striet theologische Möglichkeiten aus sich ihnen
konstruktiv zu stellen. Beide sind mit Kant davon überzeugt dass »eine Religion die der
Vernunft unbedenklich den Krieg ankündigt« »es auf die Dauer gegen sie nicht aushalten« wird.