Seit geraumer Zeit wird die Frage ob es eine autonome Moral geben könne im Raum der
katholischen Kirche scharf diskutiert. Magnus Striet formuliert dies nun radikal aus: Ob man
dies wolle oder nicht selbst urteilen zu müssen und damit Autonomie zu praktizieren sei
ohnehin unausweichlich. Alle moralischen Normen und Prinzipien ebenso die Vorstellungen eines
guten Lebens drückten das aus was sich in einer bestimmten historischen Situation durchgesetzt
habe. Was aber gelten solle sei damit als Frage noch lange nicht obsolet. Und was ist mit den
religiösen Quellen die Menschen dazu stimulieren sich in einer ethisch bestimmten Weise
moralisch zu positionieren? Auch diese sind so die These durch das Nadelöhr autonomer
Geltungsreflexion geschoben worden. Ein Zirkel - dem aber ein Gott entsprechen könnte.