Die Freiheit verstanden im Sinne von Handlungs- und Entscheidungsfreiheit ist ein Wert der
in anderen Gesellschaften allen voran den angelsächsischen scheinbar einen anderen
Stellenwert genießt als in Deutschland. Dieser These ist das Institut für Demoskopie in
Allensbach nachgegangen und kam zu manch verblüffendem Ergebnis: Während sich die ostdeutsche
Bevölkerung insgesamt gegenüber dem Wert der Freiheit deutlich reservierter verhält als die
Westdeutsche ist die junge Generation der Unter-30jährigen in den neuen Bundesländern nicht
nur freiheitsorientierter als ihre Eltern und Großeltern sondern auch als ihre westdeutschen
Altersgenossen. Die Ergebnisse der Studie haben außerdem gezeigt dass die Bevölkerung in
Westdeutschland diesem Wert eine hohe Bedeutung beimisst. Untersucht man dann jedoch die
persönliche Lebenseinstellung der Bevölkerung etwas genauer lässt man dem Einzelnen die Wahl
zwischen Freiheit Gleichheit oder Sicherheit fällt die Entscheidung oft zu Ungunsten der
Freiheit aus. Dabei ist festzustellen dass es im Westen kaum Unterschiede zwischen der jungen
und älteren Generation gibt. Die Konsequenzen die sich aus Freiheit ergeben -
Eigenverantwortung die Notwendigkeit Risiken einzugehen die Möglichkeit des Scheiterns die
Notwendigkeit anderen Menschen zu vertrauen - zu akzeptieren fällt vielen Deutschen
anscheinend schwer. Daraus resultieren folgende Fragen: Was bedeutet es für eine Gesellschaft
wenn sie die Risiken der Freiheit scheut? Welche Rolle spielt sie für die Entwicklung einer
Gesellschaft? Welche Rolle spielt sie heute für die Deutschen und soweit schon erkennbar für
die Zukunft? Insgesamt wird deutlich dass es nicht zuletzt von der Auffassung der Freiheit
abhängt ob die Deutschen die Probleme des Landes mit Optimismus Energie und Kreativität
werden lösen können.